Das Grundprinzip des Madogi (Band I)
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Auf der Ebene der menschlichen Biologie entspricht das Prinzip des Madogi einer besonderen temporären Disposition von Synapsen und Nervenbahnen (vornehmlich des Gehirns) zum Zeitpunkt des jeweiligen Geschehnisses. Madogis sind zentrale Knotenpunkte innerhalb der Gedankenlandschaft. Im dem für Ayganyan typischen, verortbaren Sinn stellen Madogis daher zum Zeitpunkt ihres Auftretens lokal begrenzte Strukturen dar, die besonderen, bestimmbaren und von den Ausprägungen der vorhandenen prinzipiellen Potenziale sowie den gegebenen Dispositionen entsprechen. Sie sind Orte, die eine besondere Verteilung möglicher Ereignisse im Feld der prinzipiellen Potenziale darstellen und durch eine spezielle Disposition der Situation ihrer Existenz bestimmt werden. Externen Charakter erhalten diese Ereignisse erst dann, wenn sie beispielsweise von einem Wesen erlebt oder wahrgenommen werden können. Madogistrukturen lassen sich aus der Sicht eines Erlebenden generell als Orte erhöhter Unwahrscheinlichkeit beschreiben. Die Qualitäten der verschiedenen beobachtbaren Madogis sind gleichwohl äußerst unterschiedlich. Einerseits variiert der Grad an Unwahrscheinlichkeit von leicht signifikanter Zufälligkeit bis hin zum Triumph des Absurden und zur Unwahrscheinlichkeit der Existenz des Madogis selbst. Andererseits ist die Wirkung, die ein Madogis auf den Bereich ausübt, den er beeinflusst, denkbar unterschiedlich und je nach situativer Struktur differenziert. Diese Differenzen werden an anderer Stelle näher erläutert, wenn auf Erfahrungen und Erkenntnisse der Kulturen Ayganyans mit Magodi-Knoten zurückgegriffen wird. Madogis erschienen über lange Zeit hinweg als sehr vage. Am vierten Februar 2001 wurde deutlich, dass sie die exakten Verbindungspunkte zwischen den vielfältigen subjektiv-virtuellen Ansätzen und Ideen dieses Projekts und dem Ideal eines Ayganyan (vor allem in seiner Ausprägung Koay) als absolutem Ruhepunkt darstellen. Sie bergen einerseits das Potenzial der völligen Veränderung und sind damit weitgehend offen in ihrer Struktur. Andererseits entsprechen sie in bestimmten Erscheinungsformen Orten zeitweiligen Gleichgewichts innerhalb der Kontinuität der Raumzeit. Weil wir als Lebewesen eine höhere physikalische Ordnungsstruktur aufweisen als unsere Umgebung, sind wir als Menschen bemüht, zunehmender Entropie entgegen zu wirken. Wir ordnen unsere Welt und wir räumen unser Umfeld auf (zumindest tut das die Mehrzahl von uns). Hören wir damit auf, nimmt der Grad an Entropie des uns umgebenden Systems unmittelbar zu. Der Spalt zwischen Kühlschrank und Elektroherd belegt dieses Phänomen prototypisch, wie jeder Hausfrau und jeder Hausmann schmerzlich bestätigen werden. Wissenschaftlich formuliert lässt sich feststellen, dass die Entropie innerhalb von Madogi-Knoten stark veränderlich ist und auf eine für uns und die Ayganyier unwahrscheinliche Art und Weise unterschiedlichste Formen von Ordnung zeitigt - und sie wieder verwirft.
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